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Kapitalismus überwinden – Utopie oder Überlebensfrage?

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Veranstaltung:ZUKUNFT GESTALTEN - wir stellen uns in die Startlöcher
Beitragsnummer: Kapitel
Beitragsersteller*in:Irmi Salzer
Status:Geprüft
Eingereicht:04.05.2018, 12:45

Text

    "Viele Menschen können sich eher ein Ende der Welt vorstellen als ein Ende
    des Kapitalismus. Angesichts der rasant fortschreitenden Zerstörung
    unseres Planeten ist jedoch klar – wir brauchen einen Systemwechsel. Das
    bedeutet nicht, ein wenig Fair Trade zu forcieren und von unbegrenztem
    weiteren Wirtschaftswachstum mit grünem Mascherl zu träumen. Wir brauchen
    ein radikal anderes System – eines, das soziale und ökologische
    Herausforderungen miteinander verknüpft und das auf Solidarität und
    Kooperation setzt. Das wird nicht ohne Machtkämpfe funktionieren. Aber es
    gibt keine Alternative. Let’s globalize the struggle, let’s globalize
    hope!"

    Anderungsvorschläge

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    keine

    Kommentare

    16.05.2018

    Florian Dandler:

    Ich denke, dass es zum System des Kapitalismus keine Alternative gibt. Denn der Kommunismus als Staatsform ist, zumindest so wie er bisher betrieben wurde, gescheitert.
    Man kann nur versuchen den Kapitalismus in die richtigen Bahnen zu lenken: ich nenne es einmal einen "vom Staat gesteuerten Kapitalismus".

    Gewisse Betriebe sollten unbedingt weiterhin in Staatsbesitz bleiben: z.B. ÖBB, Flughafen, Post, ... und private Firmen sollten in diesen Bereichen nicht agieren dürfen. Denn der Staat kann, wenn er keine Konkurrenz hat, fairer und sozialer wirtschaften: staatliche Firmen müssen keinen Gewinn machen, können mehr Leute anstellen, ...

    Durch eine gerechtere Umverteilung des vorhandenen Vermögens (eventuell Reichensteuer) bzw. eine sinnvollere Verteilung der Steuergelder sollte man die Schere zwischen Arm und Reich verringern.

    Es soll weiterhin Arbeitsloseneld und Mindestsicherung geben, allerdings sollte das Arbeiten besser bezahlt sein, schließlich muss es ja auch Sinn machen zu arbeiten. Für die richtig armen und längerfristig arbeitslosen Menschen sollte es auch Zuwendungen in Form von Naturalien (Essen, Kleidung, ...) geben, dafür allerdings weniger Geld.

    Ich denke, dass die Grünen in dieser System-Frage von der Kreisky-SPÖ viel lernen können.
    Allerdings muss man natürlich Adaptierungen und Anpassungen für die heutige Zeit vornehmen.

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    07.06.2018

    Thomas Seidl:

    Ich finde einen Systemwechsel weg vom Kapitalismus eine interessante Utopie, aber ganz abgesehen vom Problem, ein solches System zu entwerfen (ich habe keine Ahnung, wie es tatsächlich aussehen könnte), sehe ich keine realistische Chance, dass sich in absehbarer Zeit (sprich: in den nächsten Jahrzehnten) dafür eine Mehrheit finden lässt. Oder auch nur eine signifikante Minderheit, die wirklich hinter der Idee steht.
    Ich weiß nicht einmal, ob ich, wenn es tatsächlich beschlussfähig wäre, hinter der Idee stünde. Siehe oben: wie würde so ein System aussehen?

    Gleichzeitig dürften sich wohl die meisten hier einig sein, dass es so nicht weitergehen kann, speziell mit der Zerstörung der Planeten und seiner natürlichen Ressourcen, aber auch der Ausbeutung ärmerer Länder (oder auch ärmerer Menschen hierzulande) oder (wohl schon weniger deutlich mehrheitsfähig) der krassen Ungleichheit der Vermögensverteilung. Ich finde aber, hier muss die Utopie der Realpolitik weichen und wir sollten für diejenigen positiven Veränderungen eintreten, die zumindest irgendeine Chance auf Umsetzung haben. Z. B.:

    - Deutliche schrittweise Erhöhung und Erweiterung der CO₂-Besteuerung (und der anderer klimawirksamer Emissionen) bis zu einem Punkt, an dem sich der Preis tatsächlich mit dem Schaden am Planeten deckt.
    - Konsequente Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen, Umweltverbrechen, Korruption, etc. an allen Stellen der Produktionskette.
    - Ein sozialeres Steuersystem: Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer, höhere Steuern auf Kapitalerträge, Finanztransaktionssteuer, evtl. auch höhere Steuern auf Unternehmen/Gewinne.
    - Zumindest mittelfristig auch ein bedingunsloses Grundeinkommen.

    Ich denke, es dürfte schwer genug sein, für derartige Maßnahmen Mehrheiten zu finden – aber immer noch ungleich realistischer, als ein kompletter Systemwechsel. Und während wir damit weiter im Gerüst der (sozialen) Marktwirtschaft blieben, wären dem Kapitalismus doch einige Zähne gezogen, bzw. seine schlimmsten Auswüchse bekämpft.
    Und beim Kapitalismus wissen wir immerhin durch jahrzehntelange Erfahrung schon einigermaßen, wie sich Anreize auswirken: wenn CO₂ empfindlich teurer würde, wird wohl kaum jemand verneinen, dass sowohl Wirtschaft als auch Privatpersonen mehr Interesse an seiner Vermeidung hätten. (Das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wäre, so gesehen, das einzige echte „Experiment“ unter meinen Beispielen.)
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    09.06.2018

    Reinhard Fraundorfer:

    Der Ansatz mit einem echten Systemwechsel ist richtig.
    Alle die sich mit der Materie Wirtschaftswachstum und deren Folgen ohne Vorurteile beschäftigen können nur zu einem Schluss kommen.
    So kann es nicht weiter gehen wenn man auch in Zukunft Chancengleichheit für die nächste Generation und eine Humane Gesellschaft wünscht.
    In der Realität wird es aber bis zum bitteren Ende keine Änderung am Status Quo geben.
    Dazu ist den meisten Menschen das eigene Hemd näher als die Belange der Zukunft für die nächsten Generationen.
    Aber auch wenn es absolut aussichtslos erscheint und in Wahrheit ist.
    Die Grünen der Welt sollen und müssen weiterhin das Sprachrohr für die Schandtaten an Umwelt, Klima, Gesellschaft und Zukunft sein.
    Weil es einfach ein paar Leute auf der Welt geben muss die den Herrschenden und Verbrauchenden die Meinung geigt.
    Klar ist es enttäuschend wenn die Resonanz fehlt und vor allem die Erfolge aber was soll man tun, einfach ohne Kommentare die Wahnsinnigen werken lassen.
    Nein so billig sollten Sie nicht davon kommen.
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    05.08.2018

    Max Zöch:

    Die Frage ist, inwieweit sich der Kapitalismus überwinden lässt. Ich denke, wir stehen am Beginn einer zweiten industriellen Revolution:

    Durch künstliche Intelligenz werden sich ganze Branchen wandeln und verschwinden. Dies wiederum wird in einer starken Konzentration von Vermögen und Know-how in einer kleinen Anzahl an Unternehmen und Personen führen. Das wiederum wird unsere heutige soziale Ungleichheit deutlich verstärken.

    Kann man den Kapitelismus also überwinden? Nein, denke nicht. Aber man kann mehr Sozialismus in ihn einbauen.
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    12.08.2018

    Alfred Trötzmüller:

    @Thomas Seidl:
    Neue Steuern zu fordern hat den Grünen schon in der Vergangenheit sehr geschadet. Die Grünen gelten gemeinhin als Steuererhöhungspartei!
    Wir müssen die positiven Ziele (mehr soziale Gerechtigkeit, Anreize zum Klimaschutz etc.) in den Vordergrund stellen und bei deren Finanzierung von der Umschichtung von Steuern sprechen, möglichst auch von deren Senkung, niemals jedoch von der Einführung neuer Steuern!
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